Moderateurlampe
Moderateurlampen restaurieren
Über viele Jahrzehnte hinweg haben wir Lampen gesammelt – stille Zeugen vergangener Zeiten, darunter auch Stücke aus der Sammlung von Lothar Spaniol †, verstorben am 22. Juni 2011. Manche von ihnen haben auf bemerkenswerten Umwegen zu uns gefunden, als hätten sie selbst entschieden, bei uns ein neues Zuhause zu suchen. Und mit großer Hingabe haben wir sie restauriert, behutsam gepflegt und wieder zum Leuchten gebracht, damit sie uns ein Stück Geschichte zurückschenken konnten.
Doch bei den Moderatorlampen ist nun der Moment gekommen, an dem wir einen Schritt zurücktreten müssen. Nur diese eine Lampengattung – so faszinierend wie anspruchsvoll – können wir heute meist nur noch in einen mechanisch funktionsfähigen Zustand versetzen. Für alle anderen Lampen bleibt unsere Arbeit unverändert.
Im Nachruf auf Lothar Spaniol, einen der größten Restauratoren antiker Beleuchtung, findet sich ein Satz, der die besondere Herausforderung treffend beschreibt:
„Es gibt – selbst unter den Sammlern – fast niemand, der in der Lage ist, diese Öllampen zu brennen. Um sie brennen zu können, braucht man das technische Verständnis für die Lampe und man muss sie regelmäßig warten.“
Das technische Verständnis besitzen wir, und viele Ersatzteile haben wir über Jahrzehnte hinweg zusammengetragen. Doch gerade Moderatorlampen verlangen eine ruhige Hand, Geduld und handwerkliche Finesse: feine Lötarbeiten, das Anfertigen der Lederkolben mit immer neuen Holzformen – und zuletzt die sorgfältige Dichtheitsprüfung, ohne die keine Moderatorlampe sicher brennt. Mit 70 Jahren kostet all das heute schlicht mehr Kraft als früher.
Moderatorlampen verlangen eine ruhige Hand, Geduld und handwerkliche Finesse: feine Lötarbeiten, das Anfertigen der Lederkolben mit immer neuen Holzformen – und zuletzt die sorgfältige Dichtheitsprüfung, ohne die keine Moderatorlampe sicher brennt. Mit 70 Jahren kostet all das heute schlicht mehr Kraft als früher.
Hinzu kommt: Kaum jemand ist heute bereit, den enormen Restaurationsaufwand dieser Lampen zu honorieren. Eine Arbeit, die einst Wertschätzung fand, wirkt in der modernen Welt oft wie ein verlorenes Kunsthandwerk.
Trotz allem sind wir überzeugt: Auch wenn diese alten Moderatorlampen vielleicht nie wieder leuchten, bleiben sie wundervolle Zeitzeugen. Sie tragen Geschichten in sich – Erinnerungen an eine Epoche, in der Licht noch das Werk feiner Hände war. Sie verdienen es, sorgsam präsentiert und bewundert zu werden, selbst wenn ihr Docht nicht mehr brennt.
Und wer weiß – vielleicht entdeckt irgendwann ein jüngerer Sammler die Faszination dieser besonderen Lampen und wagt sich an die anspruchsvolle Kunst ihrer Restauration. So könnte das alte Wissen weitergegeben werden – und vielleicht erstrahlt eine Moderatorlampe dann doch wieder in ihrem warmen, lebendigen Licht.
BETRIEBSFÄHIG ZUM GEBRAUCH ODER SAMMLER-WARE
Oft ist es möglich, dass die Lampe mit einer gründlichen Reinigung und einer Oberflächenbehandlung wieder zu neuem Glanz erstrahlen kann. Viele Lampen brauchen nicht nur eine Auffrischung in Sachen Oberflächenbehandlung. Sie benötigen auch eine Restaurierung der Mechanik. Bei einigen Lampen ist eine Restauration aufgrund des Zustandes der «Innereien» noch möglich. Bei einigen Moderateurlampen ist das Funktionieren nicht mehr gegeben und so bleibt es bei einem schönen, raren Dekorationsstück mit viel Erinnerung an die damalige Zeit ohne elektrisches Licht.
Das heisst, manchmal lassen sich die zum Teil fast 200 -jährigen Lampen mit entsprechend alten Teilen aus der Zeit, die meist rar und nicht mehr ersetzbar sind, nicht mehr in einen betriebstauglichen Zustand versetzen. Solche Lampen sind deshalb nicht mehr zum Leuchten gedacht. Die Schönheit dieser speziellen Lampen als Dekorationstücke ist aber trotzdem gegeben.
Beachten Sie bei betriebstauglichen Moderateurlampen folgende Hinweise:
Sehr wichtig ist es, die Lampe stets mit Petrollampenoel gefüllt zu halten und diese immer mal wieder in Betrieb zu nehmen. Versäumt man dies, so verhärtet das Öl im Teleskoprohr und kann nicht mehr zum Brenner gedrückt werden. Die Lampe muss nicht jedes Mal angezündet werden, es genügt, wenn diese aufgezogen wird. Dadurch fliesst das Öl durch die Leitungen, es verhärtet nicht so schnell und diese bleiben frei von verhärtetem Öl.
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